Online Ashtanga Hridayam

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१. सूत्रस्थानम् 1.sūtrasthānam,-Ayushkameeya Adhyaya, आयु कामीयं, (S.-1, Ch.-1, V.-2)

आयुः-कामयमानेन धर्मार्थ-सुख-साधनम् । आयुर्-वेदोपदेशेषु विधेयः परम् आदरः ॥ २ ॥

āyuḥ-kāmayamānena dharmārtha-sukha-sādhanam । āyur-vedopadeśeṣu vidheyaḥ param ādaraḥ ॥ 2 ॥

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Sehnsucht nach einem langen Leben.

Das Leben ist ein Ort für Dharma, Artha, Karma.



Kommentar

In diesem Vers wird das Wort „Ayu“ (das Leben) definiert. Ayu bedeutet eine Zeitperiode, in der sich ein Komplex von sichtbaren und unsichtbaren Elementen befindet. Sichtbare Elemente sind klar, dazu gehört auch der menschlicher Körper. Die unsichtbaren Elemente sind geheimnisvoll und rätselhaft. Z.B. Kosmos ist sichtbar, aber die Energien, die den Kosmos so gestalten und in die Bewegung setzen, bleiben unsichtbar und verborgen. Ähnliche Kräfte stecken hinter dem Leben. Ayurveda nennt diese geheimnisvolle Einflüsse Dharma , Artha, Karma.

Dharma ist eine Anforderung der Zeit und des Raums. Wenn eine Frau die Zeit mit ihren Kindern verbringt, dann ist sie eine Mutter. Dieselbe Frau fährt ein Auto, sie ist eine Autofahrerin. Im Büro arbeitet sie als Beamtin. Die Zeit und der Raum bilden, schaffen ihre Dharma. So ist Dharma eine Anforderung, Pflicht, Eigenschaft, ein Prinzip des Raums und der Zeit.

Die Tätigkeit ist dadurch mit dem Raum und mit der Zeit verbunden. Zum Beispiel: Jemand, z.B. Herr Schmidt, arbeitet als Direktor. Nach der Arbeit kauft er im Geschäft neue Schuhe. In diesem Moment wird er Kunde. Die Zeitperiode heißt „EINKAUFEN“ und findet im Raum des Geschäftes statt. So wird die Dharma erfüllt. Wenn sich Herr Schmidt im Geschäft wie ein Direktor benimmt, dann wirkt er den Naturgesetzen entgegen und erfüllt die Dharma nicht.

 

Dharma wird oft als Religion, jemandem Freude machen, gute Tate machen usw. übersetzt. So ist aber das Wort Dharma falsch verstanden und interpretiert. Ayurveda definiert Dharma als eine natürliche Anforderung des Raums und der Zeit. So wird der ganze Kosmos gesteuert, so sind die Naturgesetze. Jedes Naturereignis tut genau das, was es tun soll(dem Raum und der Zeit entsprechend). Alles in der Natur geschieht im Rahmen der Dharma. Die Erde dreht sich um ihre Achse. Die Sonne scheint, die Luft bewegt sich, die Flüsse fließen... Auch „Kalijuga“ passiert im Rahmen der Dharma. D.h. ohne Dharma würde nichts passieren. Aus dieser Sicht hat Dharma mit Laune und Menschlichen Emotionen nichts zu tun.

Unter Artha kann sich man alle anwesende zur Verfügung stehende Mittel im Raum vorstellen. Herrn Schmidt steht als Direktor im Büro ein Stuhl, Sekretärin, PC, Anzug usw. zur Verfügung. Die Sachen gehören dem Raum, wo er als Direktor arbeitet. Sie gehören dem Direktor nicht Herrn Schmidt!!! Im Geschäft stehen ihm wieder andere Sachen zur Verfügung z.B. Einkaufswagen.

 

Artha sind also alle Mittel im Raum und in der Zeit, die zur Erfüllung der Dharma dienen. So hat der Mensch den Körper. Der Körper ist ein Mittel, das zum Leben dient. Der Körper ist Artha fürs Leben.

Verschiedene Autoren übersetzen Artha als das Geld und das Eigentum, das Reichtum. In Ayurveda bedeutet Artha Materie, die dem Raum gehört. Artha soll nicht als Eigentum begriffen sein, weil auch der Körper dem Menschen nicht gehört. Das verstehen ist befreiend. Wenn jemand das nicht versteht, führt es zur Habgier, Raga und die weiter zu Roga (Krankheiten)- z.B. Arrhythmie, |Herzinfarkt...

 

Karma ist eine Handlung in einer bestimmten Zeitperiode (mit Hilfe von Artha) und im Einklang mit der Dharma. Karma hat nichts zu tun mit Habgier oder persönlichem Verlangen. Dharma ist das Lebensprinzip, wo viele Einflüsse und Faktoren eine Rolle spielen (Zellen, Gewebe, Emotionen, Essen, Wetter, Gewohnheiten, Tagesablauf)...Das alles zu verstehen, ist Wissen über das Leben – Ayurveda. Menschen die Einsicht in das geheimnisvolle Leben suchen, finden Ayurveda einzigartig.

 

 

Ein langes Leben hängt von Dharma, Artha und Karma ab. Das Leben, wo die drei Prinzipien erfüllt werden, wird natürlich. Sonst führt es zur Krankheit und zum Leiden.

Ein Mensch, der sich fürs Leben interessiert, sollte Ayrveda demütig folgen. Im Vers wird „Lernen mit Demut“ betont. Die Weisheit wird nur dort übergeben, wo Demut herrscht.

 

In solcher Umgebung kann sich die Weisheit offenbaren. Sonst wird keine Basis für den Empfang auf einer Seite und für das Sharing auf der anderen entstehen. Um Die Weisheit erhalten zu können, ist Demut wesentlich.

 




Ayurveda Gurukul-Tapovan, Normandy, France

Commentary by Ayurvedacharya Govinda Ji,
Caraka Team - Uniervsity of Ayurveda Prague, Czech Republic
Translation by Martin Theisinger your comments are welcome: ayurvedacz@gmail.com
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